Marina-Paunovic-Autorin-Blog-07

Ich laufe vorwärts, nur um zu bemerken, dass ich immer wieder am gleichen Ort ankomme. Meine Gedanken drehen sich im Kreis, immer und immer wieder derselbe Start und das gleiche Ziel. Ich komme nicht nach vorne, doch ein Zurück gibt es auch nicht mehr.

Auch wenn es sich manchmal so anfühlt.

Gedankenkarussell. Ich reite auf meinem weißen Pony. Das Karussell hört nicht auf, sich zu drehen. Merke ich, dass ich immer wieder an denselben Dingen vorbeifahre? Die Landschaft um mich wird sich nicht verändern, solange ich das Karussell nicht verlasse. Aber wie soll ich es verlassen, wenn es niemals stehen bleibt?

Ich will stehen bleiben. Ich rühre mich nicht vom Fleck. Aber die Welt um mich herum hört nicht auf, sich zu drehen. Sie reißt mich mit sich. Und ich lasse mich von ihr ziehen, weil ich weiß, dass es keinen Stillstand gibt.

Auch wenn es manchmal so aussieht.

Wird das Karussell jemals halten, oder muss ich irgendwann springen? Ich kann nicht warten, bis ich eine Antwort bekomme, denn dann warte ich vielleicht für immer. Ein ewiger Ritt auf meinem weißen Pony, der zu keinem neuen Ziel führt. Kein neuer Gedanke.

Deshalb springe ich. Und ich falle. Für einen kurzen Moment hört die Welt tatsächlich auf, sich zu drehen.

Zumindest fühlt es sich so an.

Doch dann fällt mir wieder ein, dass es keinen Stillstand gibt. Und ich bemerke, dass ich mich weiterhin drehe, nur sitze ich nun auf einem anderen Pferd. Einem größeren. Und auch die Landschaft um mich herum hat sich verändert. Ich sehe sie zum ersten Mal. Und plötzlich sehne ich mich ein bisschen nach meiner gewohnten Umgebung zurück.

Doch dann fange ich an, die Veränderung zu genießen. Ich erkunde meine neue Welt. Lasse mich von Neugierde und Abenteuerlust mitreissen. Lasse mich von neuen Gedanken inspirieren. 

Bis auch diese Landschaft mir irgendwann nichts Neues mehr bieten kann. Und wieder gleicht jede Runde der davor und auch die nächste wird genauso sein, wie die darauf folgende.

Ganz langsam schleicht sich wieder dieses Gefühl in mein Bewusstsein. Dieses Gefühl, dass sich nach Veränderung sehnt. Doch gleichzeitig vermisst es die alte Landschaft noch ein bisschen und irgendwie hängt es mittlerweile auch an dieser.

Und dann springe ich wieder. Und ich lande auf meinem alten, weißen Pony. Doch die Landschaft hat sich erneut geändert.

In diesem Moment wird mir klar, dass man sich niemals zurück verändert. Auch wenn es sich manchmal so anfühlt. Und dass man Veränderungen genauso sehr braucht, wie Beständigkeit.